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Die Arbeiten von Trude Stolp-Seitz zeichnen sich durch ihre lebendige Farbigkeit und ihren gestischen Farbauftrag aus.

Bekannt ist sie vor allem für ihre informelle Malerei, zu der sie ab den 1960er-Jahren findet.







Geburtshaus von Trude Seitz

Trude Seitz ist 1913 in Mannheim geboren. Ihr Vater, der Lehrer Fritz Seitz, ist selbst Maler und Musiker. Er stirbt, als sie zwei Jahre alt ist.

Seine Staffelei und Farben werden daheim in der Stamitzstraße 17 gehütet und üben auf alle drei Kinder eine große Faszination aus.

Und bereits in der Grundschule zeigt sich, dass sie das große Talent vom Vater geerbt hat.



Trude im Alter von ca. 20 Jahren

Trude wächst in einem stark christlich-katholisch geprägten familiären Umfeld auf: Glauben und soziale Verantwortung prägen sie bis zum Ende ihres Lebens.

1934 beginnt sie eine Ausbildung zur Gesundheitsfürsorgerin und Säuglingspflegerin.

Ab 1935 bis 1947 arbeitet sie in diesen Berufen, z.B. im Waisenhaus in Ladenburg oder im Gesundheitsamt in Ludwigshafen am Rhein.

Als Autodidaktin stellt sie 1946 das erste Mal aus: in der ersten Kunstausstellung der Stadt Ludwigshafen nach dem Zweiten Weltkrieg im Don-Bosco-Haus.

Bestärkt von den positiven Kritiken zu ihren Arbeiten entscheidet sie sich, neben ihrer Berufstätigkeit, zu einem Studium an der Freien Akademie Mannheim.

1950 heiratet sie Hans Stolp, den sie bei ihrer Arbeit kennenlernt und nimmt den Doppelnamen Stolp-Seitz an.

Ihr Mann, 15 Jahre älter als sie und Prokurist in Ludwigshafen, unterstützt sie vorbehaltlos in ihrer Malerei – nicht selbstverständlich in dieser Zeit.



Trude und Hans Stolp

Ab 1958 widmet sie sich nur noch der Malerei und kümmert sich engagiert um ihre Ausstellungen.

Sie ist Mitglied bei der GEDOK Mannheim-Ludwigshafen, der Künstlervereinigung „Der Anker“ in Ludwigshafen/Rhein, dem BBK Mannheim und stellt in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen in der Region und überregional aus.

Mit 77 Jahren zieht sie in das katholische Maria-Scherer-Haus in Mannheim-Rheinau.

Dort malt sie mit ungebrochener Schaffenskraft bis kurz vor ihrem Tod 2004.





















Die Bilder, die während und nach ihrem Studium entstehen, entsprechen dem damaligen Zeitgeist: Es sind Stillleben, Landschaften, Porträts und sie zeigen den Einfluss ihres Lehrers Paul Berger-Bergner.





Stolp-Seitz hat nie ein Atelier, sie arbeitet im Wohnzimmer, in der Küche – wo immer sie Platz findet, auch unterwegs auf den Reisen.





Wie so viele Deutsche in den 1960er-Jahren, reist auch das Ehepaar nach Italien, an die oberitalienischen Seen.

Ihr Mann, ein begeisterter Fotograf, hält die Eindrücke der Reise fest. Zurück in Mannheim dienen diese Fotos Stolp-Seitz als Vorlagen.

Diese Arbeiten sind zwar noch gegenständlich, zeigen aber immer stärker eine Neigung zur Verformung, Verfremdung und Abstraktion.

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Bis etwa Ende der 1960er-Jahre bleibt Stolp-Seitz dem Gegenständlichen in ihrer Malerei treu. Dann ändert sie radikal ihren Malstil und alles Gegenständliche verschwindet – was ihr anfangs viele Kritiken einbringt.



Gestaltung III, 1969, Acryl auf Leinwand, 98,5 x 83,5 cm

Sie folgt ihren eigenen inneren Energien, ihrer Konzentration.

Ihre Bilder sind Dokumente ihrer Impulse, ihres Willens, ihrer Phantasien und Ihrer Fähigkeit, Phantasien zu bändigen

Christel Heybrock

Die neuen Arbeiten sind farbstark und lebendig und man spürt die Leidenschaft, mit der sie gestaltet sind.

Man sieht es: Es geht Stolp-Seitz eindeutig um den Prozess des Malens.



Diese Bilder entstehen ohne große Überlegungen, an einem Stück und ohne Unterbrechung.

Es ist ein sehr spontaner und sehr gestischer Farbauftrag.



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Ich fange irgendwo an und sehe dann, wie es weitergeht.

Trude Stolp-Seitz



Stadt II, o. J. Acryl auf Leinwand, 103 x 103 cm

o.T., 1992, Acryl auf Leinwand, 100 x 100 cm

o.T., o. J., Acryl auf Leinwand, 60 x70



Titel haben die wenigsten ihrer Arbeiten, meist sind sie lapidar mit „o. T.“ gekennzeichnet. Aber das ist auch nicht nötig.



Temperamentvolle Farbknoten, tastende Linien, schwingende Flächen, vibrierende Flecken - es ist der tiefe Reiz dieser Bilder, dass sie den Betrachter frei lassen. Wer möchte, kann sich seine eigenen Geschichten ausdenken.

Christel Heybrock

Impressum

Trude Stolp-Seitz (1913-2004) ist ein Projekt der Künstlernachlässe Mannheim

Herausgeber und Copyright: Künstlernachlässe Mannheim, 2025

Texte: Silvia Köhler

Redaktion: Silvia Köhler

Umsetzung: Sophia Denk

Realisiert mit PAGEFLOW

Bildmaterial: Künstlernachlässe Mannheim, MARCHIVUM, H.-J. Schröder, Hans Stolp, Manfred Rinderspacher und aus Privatbesitz.

Künstlernachlässe Mannheim, Waldparkstr. 28A, 68163 Mannheim gesetzlich vertreten durch Silvia Köhler

Telefon: 0151 287 07 629

E-Mail: info@kuenstlernachlaesse-mannheim.de

www.kuenstlernachlaesse-mannheim.de

Verantwortlich im Sinne des Rundfunkstaatsvertrags: Silvia Köhler, Künstlernachlässe Mannheim, Waldparkstr. 28A, 68163 Mannheim